Predigt zum 18. Herrentag nach Pfingsten / Gedächtnis der heiligen Väter des VII. Ökumenischen Konzils (2 Kor. 9:6-11; Hebr. 13:7-16; Lk. 8:5-15; Joh. 17:1-13) (27.10.2024)
Liebe Brüder und Schwestern,
mehrmals im Jahr feiern wir das Gedächtnis der Konzilsväter aus der Epoche der sieben Ökumenischen Konzile. Dazu lesen wir heute u.a. folgende Zeilen: „Denkt an eure Vorsteher, die euch das Wort Gottes verkündet haben; schaut auf das Ende ihres Lebens, und ahmt ihren Glauben nach! Jesus Christus ist Derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. Lasst euch nicht durch mancherlei fremde Lehren irreführen; denn es ist gut, das Herz durch Gnade zu stärken und nicht dadurch, dass man nach Speisevorschriften lebt, die noch keinem genutzt haben“ (Hebr. 13:7-9). Dazu möchte ich folgende Gedanken vorbringen:
- Warum sollen wir an unsere Vorsteher denken, die uns von Gott erzählten? - „Wer euch aufnimmt, der nimmt Mich auf, und wer Mich aufnimmt, nimmt Den auf, Der Mich gesandt hat“ (Mt. 10:40). Und: „Wer euch hört, der hört Mich, und wer euch ablehnt, der lehnt Mich ab; wer aber Mich ablehnt, der lehnt Den ab, Der Mich gesandt hat“ (Lk. 10:16).
- Warum sollen wir auf das Ende ihres Lebens schauen? - „Wenn der Gerechte seine Gerechtigkeit aufgibt und Unrecht tut, muss er dafür sterben. Und wenn der Schuldige sein sündhaftes Leben aufgibt und nach Recht und Gerechtigkeit handelt, so wird er deswegen am Leben bleiben“ (Ez. 33:18-19).
- Warum sollen wir ihren Glauben nachahmen? - „Nehmt mich zum Vorbild, wie ich Christus zum Vorbild nehme“ (1 Kor. 11:1).
- Welche Bewandtnis hat es damit, dass Christus gestern, heute und morgen immer Derselbe ist? - „Himmel und Erde werden vergehen, aber Meine Worte werden nicht vergehen“ (Mt. 24:35). Und: „Amen, das sage Ich euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird auch nicht der kleinste Buchstabe des Gesetzes vergehen, bevor nicht alles geschehen ist. Wer auch nur eines von den kleinsten Geboten aufhebt und die Menschen entsprechend lehrt, der wird im Himmelreich der Kleinste sein. Wer sie aber hält und halten lehrt, der wird groß sein im Himmelreich“ (Mt. 5:18-19).
- Was ist so schlimm an fremden Lehren? Sollten wir denn als aufgeklärte Menschen nicht für alles offen sein, zumal diese ja auch von Gott handeln? - „Es heißt nämlich in der Schrift: ´Ich lasse die Weisheit der Weisen vergehen und die Klugheit der Klugen verschwinden` (Jes. 29:14). Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein Wortführer in dieser Welt? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt?“ (1 Kor. 1:19-20). Und: „Und doch verkünden wir Weisheit unter den Vollkommenen, aber nicht Weisheit dieser Welt oder der Machthaber dieser Welt, die einst entmachtet werden“ (1 Kor. 2:6). Und: „Keiner täusche sich selbst. Wenn einer unter euch meint, er sei weise in dieser Welt, dann werde er töricht, um weise zu werden. Denn die Weisheit dieser Welt ist Torheit vor Gott“ (1 Kor. 3:18-19). Und: „Wer euch aber ein anderes Evangelium verkündigt, als wir euch verkündigt haben, der sei verflucht, auch wenn wir selbst es wären oder ein Engel vom Himmel. Was ich gesagt habe, das sage ich noch einmal: Wer euch ein anderes Evangelium verkündigt, als ihr angenommen habt, der sei verflucht“ (Gal. 1:8-9). Und: „Ihr habt Christus Jesus als Herrn angenommen. Darum lebt auch in Ihm! Bleibt in Ihm verwurzelt und auf Ihn gegründet, und haltet an dem Glauben fest, in dem ihr unterrichtet wurdet. (...) Gebt acht, dass euch niemand mit seiner Philosophie verführt, die sich nur auf menschlich Überlieferung stützen und sich auf die Elementarmächte der Welt, nicht auf Christus berufen“ (Kol. 2:6-8).
Was ist damit gemeint, dass wir das Herz durch Gnade stärken sollen? Und wenn Speisevorschriften nahezu nutzlos sind, wieso wird bei uns das Fasten dann so hochgehalten? - „Jetzt aber ist unabhängig vom Gesetz die Gerechtigkeit Gottes offenbart worden, bezeugt vom Gesetz und den Propheten: die Gerechtigkeit Gottes aus dem Glauben an Jesus Christus, offenbart für alle, die glauben. Denn es gibt keinen Unterschied: Alle haben gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren. Ohne es verdient zu haben, werden sie gerecht, dank Seiner Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus“ (Röm. 3:21-24). Und: „Weil wir aber erkannt haben, dass der Mensch nicht durch Werke des Gesetzes gerecht gemacht wird, sondern durch den Glauben an Jesus Christus, sind auch wir dazu gekommen, an Christus Jesus zu glauben, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus, und nicht durch Werke des Gesetzes; denn durch Werke des Gesetzes wird niemand gerecht“ (Gal. 2:16). Und bezüglich des Fastens: „Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften; Heuschrecken und wilder Honig waren seine Nahrung“ (Mt. 3:4; vgl. Mk. 1:6). Und: „Erfüllt vom Heiligen Geist, verließ Jesus die Jordangegend. Darauf führte Ihn der Geist vierzig Tage lang in der Wüste umher, und dabei wurde Jesus vom Teufel in Versuchung geführt. Die ganze Zeit über aß Er nichts“ (Lk. 4:1-3a; vgl. Mt. 4:1-2). Und: „Als sie zu Ehren des Herrn Gottesdienst feierten und fasteten, sprach der Heilige Geist: ´Wählt Mir Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem Ich sie Mir berufen habe`. Da fasteten und beteten sie, legten ihnen die Hände auf und ließen sie ziehen“ (Apg. 13:2-3; vgl. 27:9).
Gott bewirkt, dass die Gnade von reuigen Sündern übergroß wird und „durch Gerechtigkeit zum ewigen Leben führt, durch Jesus Christus, unseren Herrn“ (s. Röm. 5:20-21). „Er aber, Der durch die Macht, die in uns wirkt, unendlich viel mehr tun kann, als wir bitten oder uns ausdenken können, Er werde verherrlicht durch die Kirche und durch Christus Jesus in allen Generationen, für ewige Zeiten. Amen“ (Eph. 3:20-21).