Das Wort über Ostern
1 Eben wurde aus der Heiligen Schrift über Exodus vorgelesen und die Worte des Mysteriums erklärt, die davon berichten, wie das Schaf geschlachtet und wie das Volk gerettet wurde.
2 So möget Ihr, Geliebte, verstehen: dies ist das neue und das alte, das ewige und das vorübergehende, das vergängliche und unvergängliche, das sterbliche und das unsterbliche Mysterium von Ostern.
3 Alt nach dem Gesetz und neu nach dem Wort; vorübergehend durch das Ebenbild und ewig durch die Gnadengabe; vergänglich durch die Schlachtung des Schafes und unvergänglich durch das Leben des Herrn; sterblich durch die Bestattung in der Erde und unsterblich durch die Auferstehung von den Toten.
4 Das alte Gesetz und das neue Wort, das vorübergehende Ebenbild, die ewige Gnadengabe, das vergängliche Schaf, der unvergängliche Herr, der wie das Lamm geschlachtet wird und wie Gott aufersteht... Denn obwohl er „wie das Lamm zur Schlachtung geführt worden ist“ (Jes.53, 7), aber kein Lamm war, und obwohl er stumm wie ein Schaf war, aber kein Schaf war: jenes war das Ebenbild, und dieses war die Wahrheit.
5 Denn es war Gott anstatt des Lamms und ein Mensch anstelle des Schafs, und in diesem Menschen war ja Christus enthalten, der in sich alles umschlossen hatte.
6 So sind die Schlachtung des Schafes und das Osterfest und die Gesetzesschrift in Christo umschlossen, durch den alles im alten Gesetz enthalten war, aber noch mehr im neuen Wort enthalten ist.
7 Und das Gesetz ist zum Wort geworden, das alte Gesetz zum neuen Wort, das von Zion und Jerusalem hinabgestiegen ist, und das Gebot ist zur Gnade geworden, und das Ebenbild zur Wahrheit, und das Lamm zum SOHN, und das Schaf zum Menschen, und der Mensch zu Gott.
8 Denn ER ist wie ein SOHN geboren, wie ein Lamm geführt und wie ein Schaf geschlachtet, und wie ein Mensch begraben, und von den Toten wie Gott auferstanden, wobei ER in seiner Natur sowohl Gott als auch Mensch war,
9 der Alles ist, das Gesetz - als der Richtende, das Wort - als der Lehrende, die Gnade - als der Rettende, der VATER – als der Gebärende, der SOHN – als der, der geboren wird, das Schaf – als das Leidende, der Mensch – als der, der begraben wird, und Gott – als der Auferstehende.
10 Dieser ist Jesus Christus, dem in alle Ewigkeit Ehre sei. Amen.
11 Dies ist das Mysterium von Ostern, wie es ìm Gesetz geschrieben steht und worüber soeben vorgelesen wurde. Nun möchte ich die Worte der Schrift erläutern, was Gott Moses in Ägypten befahl, als ER den Pharao hinrichten und Israel durch Moses von der Hinrichtung befreien wollte,
12 denn ER sagte: „Nehme dir ein Lamm, das rein und ohne Fehler ist, und schlachte es am Abend gemeinsam mit den Söhnen Israels, und esset es in der Nacht in Hast, und zerbrecht nicht seine Knochen.“
13 ER sagte: „Machet es so. Noch in derselben Nacht esset es in euren Vaterhäusern und Häusern, und dabei seien eure Lenden gegürtet und eure Stäbe in euren Händen. Denn es ist des Herrn Pessach[1] die ewige Erinnerung an die Söhne Israels.
14 Und ihr sollt das Blut des Schafes nehmen und damit die Türen eurer Häuser streichen, indem ihr ein Blutzeichnen an beiden aufbringt, zu Ehrfurcht des Engels[2]. Denn ich werde Ägypten zerschlagen und es wird innerhalb einer Nacht seine Kinder verlieren, vom Menschen bis zum Vieh.“(Ex. 12, 3–12[3])
15 Dann schlachtete Moses ein Schaf, und nachdem er in der Nacht gemeinsam mit den Söhnen Israels das Mysterium vollbrachte, besiegelte er die Haustüren zum Schutze der Menschen und zu Ehrfurcht des Engels.
16 Und als das Schaf geschlachtet und die Pessach gegessen und das Mysterium vollbracht wurde, da kam der Engel, um das Volk von Ägypten zu erschlagen – das nicht ins Mysterium Eingeweihte, das an der Pessach nicht Teilhabende, das mit Blut nicht Besiegelte, das durch den Geist nicht Geschützte; den Feind, das Irrgläubige
17 erschlug er und machte es in einer Nacht kinderlos. Denn der Engel ging um das Volk Israel herum und, nachdem er das durch das Blut des Schafes Gekennzeichnete sah, ging er ins ägyptische Volk und bändigte den hartherzigen Pharao durch Weinen, wobei er ihn weder mit einem Trauerkleid noch mit einer zerrissenen Robe bekleidete, sondern mit dem zerrissenen Ägypten, das über seinen Erstgeborenen weinte.
18 Denn das ganze ägyptische Volk, das im Schmerz und Wunden, in Tränen und Geschluchzen geboren war, das ganze Volk kam zum Pharao, nicht nur äußerlich, sondern auch im Innersten der Seele trauernd, und nicht nur sein äußeres Kleid war zerrissen, sondern auch die Brustwarzen ihrer Lust.
19 Und so konnte ein neues Bild gesehen werden: die einen schlugen sich, die anderen heulten, und inmitten derer war der weinende Pharao, der auf Sack und Asche saß, mit tiefer Dunkelheit wie mit einem Trauergewand bekleidet, mit dem ganzen Ägypten wie mit einem Chiton der Wehklage gegürtet.
20 Denn Ägypten lag vor dem Pharao wie ein Gewand des Jammers. So war nun der Chiton am Leibe des Tyranns, in so ein Gewand kleidete der Engel der Wahrheit den hartherzigen Pharao: in bittere Wehklage, tiefe Dunkelheit und Kinderlosigkeit. Und der Engel war über den Erstgeborenen Ägyptens, und der Tod der Erstgeborenen war schnell und unerbittlich.
21 Und zu sehen war ein neues Denkmal für die Gestorbenen, die in einem Augenblick gefallen waren. Und die Flucht der Liegenden ist zur Speise des Todes geworden.
22 Ihr werden aber erstaunen, wenn ihr von diesem neuem Unheil hört. Denn damals wurden die Ägypter mit einer langen Nacht und tiefer Dunkelheit umkleidet, mit dem allesfressenden Tod und dem schlachtenden Engel und der Hölle, die ihre Erstgeborenen verschlang.
23 Aber es steht euch noch bevor, etwas noch Schrecklicheres zu hören. In der tiefen Dunkelheit versteckte sich der unersättliche Tod, und die Dunkelheit verschlang die armen Ägypter, während der Tod auf Befehl des Engels ihre Erstgeborenen fand und auffraß.
24 Wer also die Dunkelheit berührte, wurde sogleich zu Tode gebracht. Wenn einen von den Erstgeborenen, bis zum Innersten der Seele erschrocken, der dunkle Leib umarmte, schrie jener wehleidig und beängstigt: „Wer ist das, der meine Hand hält? Vor wem hat meine Seele Angst? Wer hat meinen Leib mit Dunkelheit bekleidet? Wenn es mein Vater ist, so helfe er mir; wenn es meine Mutter ist, erbarme sie sich; wenn es mein Bruder ist, spreche er; wenn es mein Freund ist, sei er barmherzig; wenn es ein Feind ist, weiche er von mir, denn ich bin der Erstgeborene“.
25 Aber noch bevor der Erstgeborene verstummte, wurde er mit einer großen Stille umgegriffen, die sagte: „Erstgeborener, du bist mein. Du bist für mich, die Stille des Todes, bestimmt.“
26 Ein anderer Erstgeborener verstand, dass die Erstgeborenen ergriffen wurden und schwur sich selber ab, um nicht so fürchterlich zu sterben: „Ich bin kein Erstgeborener, ich bin als drittes Kind geboren“. Sein Betrug gelang ihm aber nicht, und so fiel er schweigend danieder. In einem Augenblick starb die Erstgeburt der Ägypter. Die Erstgezeugten, die Erstgeborenen, die Begehrten fielen geschlachtet hinüber - und nicht nur bei den Menschen, sondern auch beim stummen Vieh.
27 Auf den Gefilden war das Brüllen der Geschöpfe zu hören, die ihre Säuglinge beweinten, denn sowohl Kälber als auch Fohlen und auch die restlichen Geschöpfe, die geboren und gestillt werden, beweinten ihre Erstgeborenen bitterlich und jämmervoll.
28 Es gab Weinen und Jammer über den Tod der Menschen, die toten Erstgeborenen, denn ganz Ägypten war erfüllt vom Gestank der unbegrabenen Körper.
29 Überall war dieses furchtbare Bild zu sehen: die Mütter der Ägypter mit offenem Haar und die ratlosen Väter schrieen grausam in ägyptischer Sprache: „In einem Augenblick sind wir kinderlos geworden, indem uns unsere Erstgeburt genommen worden ist“. Sie schlugen sich an die Brust und klatschten in die Hände beim Tanz über den Gestorbenen.
30 Dies war das Unheil, das Ägypten traf und ihm plötzlich seine Kinder nahm. Israel dagegen war durch die Schlachtung des Schafes geschützt und vom gegossenen Blut erleuchtet, und der Tod des Schafes wurde zur Schutzmauer des Volkes.
31 O neues und unbeschreibbares Mysterium! Die Schlachtung des Schafes wurde zur Rettung Israels, und der Tod des Schafes wurde zum Leben des Volkes, und das Blut hielt den Engel ab.
32 O Engel, sage mir, wovor schrecktest du zurück? Der Schlachtung des Schafes oder dem Leben des HERRN, dem Tod des Schafes oder dem Ebenbild des HERRN, dem Blut des Schafes oder dem Geist des HERRN?
33 Es ist klar, dass du dich erschrocken hattest, da du das im Schaf geschehene Mysterium des HERRN und das Ebenbild des HERRN im Tod des Schafes sahst. Daher schlugst du Israel nicht nieder und machtest nur Ägypten kinderlos.
34 Was ist das für ein neues Mysterium, dass Ägypten zu Tode niedergeschlagen und Israel geschützt und errettet wurde? Höret über die Kraft dieses Mysteriums!
35 Ihr Geliebten! Das, wovon gesprochen wurde und was geschah, bedeutet nichts, falls es nicht als eine Parabel und ein Vorzeichen wahrgenommen wird. Was auch immer geschieht und gesagt wird, ist eine Parabel: das Erzählte ist eine Parabel und das Geschehene – das Urbild, damit, so wie das Geschehene durch das Urbild gezeigt wurde, auch das Erzählte durch die Parabel erklärt wird.
36 Falls es keine Vorbereitung ist, hat die Sache selbst keinen Sinn. Wird die Zukunft nicht durch das symbolische Bild erkannt? Daher bilden wir die Zukunft vor, etwa aus Wachs oder Ton oder Holz, damit durch diese kleine und vergängliche Darstellung die Zukunft höher in ihrer Herrlichkeit und kräftiger in ihrer Macht, schön in ihrer Form und reich in ihrer Einrichtung zu sehen ist.
37 Denn wenn dies geschieht, dessen Ebenbild (das Geschehe ist), dann wird das, was das Ebenbild der Zukunft enthält, sich vernichten lassen als nutzlos geworden, und das Ebenbild der Wahrheit dem wirklich Existierenden Platz machen. Dann wird das Ungeachtete geehrt, denn es wird ersichtlich, was wirklich wertvoll ist.
38 Alles hat seine Zeit: das Ebenbild hat seine Zeit, und die Wirklichkeit die ihre. Du kreierst das Ebenbild der Wahrheit. Du wünschst es dir, da du darin die Ikone der Zukunft siehst. Anstatt dem Ebenbilde bringst du die Wirklichkeit hin. Du wünschst es, weil darin die Zukunft vor dir steht. Du leistest eine Tat und wünschst nur das, du liebst nur das, was du darin sowohl als Ebenbild als auch in Wirklichkeit und als Wahrheit siehst.
39 Auf dieser Weise, so wie mit den vergänglichen Beispielen, geschieht es auch mit den unvergänglichen Beispielen, mit den irdischen so wie auch mit den himmlischen. Und so wie das Heil durch den HERRN und die Wahrheit im Volke Israel vor-gestellt sind, sind die evangelischen Dogmata durch das Gesetz vorbestimmt.
40 Also war das Volk das Ebenbild des Vorbestimmten, und das Gesetz – die Niederschrift der Parabel. Und das Evangelium ist die Ausdeutung und die Erfüllung des Gesetzes, und die Kirche – das Gefäß der Wahrheit.
41 Also hatte das Vorbild Wert, bevor die Wahrheit kam, und die Parabel war vor der Ausdeutung wonnesam. Das heißt, das Volk hatte Wert, bevor die Kirche entstand, und das Gesetz war wonnesam, bevor das Evangelium aufleuchtete.
42 Als also die Kirche entstand und das Evangelium kam, schöpfte sich das Urbild aus und gab seine Kraft an die Wahrheit weiter, und das Gesetz war erfüllt und gab seine Kraft an das Evangelium weiter. Auf die Weise, wie das Urbild sich ausschöpfte und sein Ebenbild an das, was in seinem Wesen als Wahrheit lag, weiter gab, ging die Parabel zur Neige, denn die Ausdeutung leuchtete auf,
43 und auf dieselbe Weise erfüllte sich das Gesetz, als das Evangelium aufleuchtete, und das Volk ging zur Neige, nachdem die Kirche gegründet war, und das Ebenbild wurde zerstört, nachdem der HERR aufschien, und heute ist das nutzlos geworden, was einst Wert hatte, denn es schien auf, was wirklich wertvoll ist.
44 Einst war die Schlachtung eines Schafes wertvoll, nun ist sie aber wegen des Lebens des HERRN entwertet; wertvoll war der Tod des Schafes, nun ist er aber wegen des Heils durch den HERRN entwertet; wertvoll war das Blut des Schafes, nun ist er aber wegen des Geistes des HERRN entwertet; wertvoll war das stumme Lamm, nun ist er aber wegen des unbefleckten SOHNES entwertet; wertvoll war das untere (irdische) Gotteshaus, nun ist er aber wegen Christus, der von oben kommt, entwertet;
45 wertvoll war das irdische Jerusalem, nun ist es aber wegen des himmlischen Jerusalems entwertet; wertvoll war das schmale Erbe, nun ist es aber wegen der großzügigen Gnade entwertet. Denn der Ruhm Gottes siedelt nicht an einem Ort und nicht auf einem kleinen Stückchen Boden, sondern verströmt seine Gnade in alle Ecken des Universums, und dort errichtete Gott der Allerhalter seine Zelte durch Jesus Christus, dem in alle Ewigkeit Ehre sei. Amen.
46 Nun habt Ihr gerade über die Ausdeutung des Urbildes und seiner Erfüllung gehört, hört also auch über die Errichtung des Mysteriums. Was bedeutet Pessach (Ostern)[4]? Es trägt seinen Namen wegen dem Geschehen: von pathein („ausharren") stammte paschein („(Passion) erleiden“, oder „Pessach feiern“). Also lernt davon, wer leidet und wer mit einem Leidenden mitleidet,
47 und wofür der HERR auf die Erden niedergestiegen hat: um sich den Leidenden angezogen und ihn höher als den Himmel zu entrücken. Gott, der am Anfang durch das Wort den Himmel und die Erde schuf und alles, was darauf existiert, bildete auf der Erde den Menschen und gab ihn auf diese Weise Atem ein. Und Gott setzte den Menschen ins Paradies, nach Osten, damit er dort schwelgen mochte. Danach gab Gott ihm ein Gebot wie das Gesetz: „Von jedem Baum des Gartens darfst du essen; aber vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen, davon darfst du nicht essen; denn an dem Tag, da du davon isst, musst du sterben!“ (Gen. 2, 8)
48 Der Mensch, der in seinem Wesen sowohl das Gute als auch das Böse beinhalten kann, so wie die Erde sowohl diese als auch jene Samen empfängt, nahm den Rat des Feindes und des Lüstlings an, und nachdem er den Baum berührte, überschritt er das Gebot und handelte Gott zuwider. So wurde er in diese Welt herausgeworfen wie in ein Gefängnis für die Verurteilten.
49 Nachdem er sich aber vermehrte und langlebig wurde und wegen dem Essen vom verbotenen Baum in die Erde zurückkehrte, blieb von ihm das Erbe an seine Kinder. Denn er hinterließ als Erbe für seine Kinder nicht Reinheit, sondern Unzucht; nicht Unvergänglichkeit, sondern Vergänglichkeit; nicht Ehre, sondern Schmach; nicht Freiheit, sondern Sklaverei; nicht das Reich, sondern die Tyrannie, nicht das Leben, sondern den Tod, nicht das Heil, sondern den Untergang.
50 Der Untergang der Menschen auf der Erde wurde neu und furchtsam. Denn es geschah mit ihnen folgendes: sie wurden durch die sie tyrannisierenden Sünden verführt und an die Orte der Begierden geführt, wo sie in unersättlichen Lüsten versanken: in Ehebruch, Unzucht, Hurerei, Begierde, Geldgier, Mord, Blutvergießen, Tyrannie des Bösen und des Unrechts.
51 Denn auch der Vater erhob sein Schwert gegen den Sohn, und der Sohn erhob seinen Arm gegen den Vater, und der Gottlose schlug die Brustwarzen der stillenden Mütter, und der Bruder mordete den Bruder, und der Ausländer verleumdete den anderen Ausländer, und der Freund tötete den Freund, und der Mensch schlachtete den anderen Menschen mit tyrannischer Hand.
52 So verdarben sie alle auf Erden - die wurden einen zu Menschenmördern, die anderen zu Brüdermördern, wieder andere zu Vatermördern, und wieder andere zu Kindermördern. Aber es fand sich etwas, was noch grausamer und neuer war. Eine Mutter berührte den Körper des von ihr Geborenen und des von ihrer Brust Gestillten und warf die Frucht ihres Leibes in ihren Bauch hinein, und so wurde die arme Mutter zum schrecklichen Sarg, der das Kind verschlang, das sie in ihrem Bauch getragen hatte.
53 Dazu kann nichts mehr gesagt werden! Denn es fand sich vieles in den Menschen, was noch seltsamer, furchtbarer und gottloser war. Der Vater – auf dem Bett seiner Tochter, und der Sohn – auf dem seiner Mutter, und der Bruder – auf dem seiner Schwester, und ein Mann – auf dem eines anderen Mannes, und „jeder hatte nach der Frau seines Nächsten gewiehert“ (Jer. 5, 8).
54 Und die Sünde freute sich darüber. Sie, die Komplizin des Todes, führte die menschlichen Seelen und bereitete dem Tode die Körper zur Speise. Die Sünde hinterließ auf jeder Seele ihre Spur, und die, auf denen sie diese Spur hinterließ, mussten sterben.
55 Also übergab sich jedweder Leib der Sünde und jedweder Körper dem Tode; jede Seele wurde aus dem leiblichen Heim vertrieben und das von der Erde Genommene kehrte in die Erde zurück, und die schönste Zusammensetzung wurde zerstört, und der schönste Körper trennte sich von seiner Seele.
56 Der Mensch wurde durch den Tod gespalten. Denn ein neues Unheil und eine neue Gefangenschaft umschlossen ihn. Wie ein Gefangener wurde er durch den Schatten des Todes geführt, und das Ebenbild des VATERS lag vernachlässigt. Das war eben der Grund dafür, dass das Mysterium von Ostern im Körper des HERRN geschah.
57 Am Anfang hatte der HERR durch die Patriarchen, die Propheten und im ganzen Volke auf seine Leiden vorhingewiesen, wobei ER durch das Gesetz auch die Propheten gekennzeichnet hatte. Denn die Zukunft sollte neu und groß werden: sie war längst vorbereitet darauf, dass an sie geglaubt und dass sie verwirklicht würde, denn ihr Urbild hatte sich längst manifestiert.
58 So hatte sich das Urbild des Mysteriums des HERRN längst manifestiert; es wird aber heute erst sichtbar, indem es durch den Glauben vollendet wird, obwohl es für die Menschen etwas Neues zu sein scheint. Denn das Mysterium des HERRN ist sowohl alt als auch neu - alt nach dem Urbilde, aber neu nach der Gnade. Wenn du aber dieses Urbild anschaust, siehst du seine wahre Erfüllung.
59 Da du das Mysterium des HERRN sehen möchtest, schaue Abel an, der auf ähnliche Weise ermordet wurde, Isaak, der auf ähnliche Weise gefesselt wurde, und Josef, der auf ähnliche Weise verraten wurde; David und Isaak, die auf ähnliche Weise verfolgt wurden, und die Propheten, die auf ähnliche Weise für Christus litten.
60 Schaue das Schaf an, das im ägyptischen Lande geschlachtet wurde, und denjenigen, der Ägypten niederschlug und Israel durch das Blut rettete.
61 Über das Mysterium Gottes wurde ja auch durch die Stimme der Propheten geweissagt. Denn Moses sagte dem Volk: „Und dein Leben wird in Gefahr schweben, du wirst dich Nacht und Tag fürchten und deines Lebens nicht sicher sein“[5] (Dtn. 28, 66).
62 Und David: „Warum toben die Nationen und sinnen Eitles die Völkerschaften? Es treten auf Könige der Erde, und Fürsten tun sich zusammen gegen den HERRN und seinen GESALBTEN[6]“ (Ps. 2, 1).
63 Und Jeremia: „Und ich war wie ein zutrauliches Lamm, das zum Schlachten geführt wird. Ich hatte nicht erkannt, dass sie Anschläge gegen mich planten: Lasst uns den Baum mit seiner Frucht verderben und ihn aus dem Land der Lebendigen ausrotten, dass man sich nicht mehr an seinen Namen erinnert!“[7] (Jer. 11, 19).
64 Und Jesaja: „Wie das Lamm, das zur Schlachtung geführt wird und wie ein Schaf, das stumm ist vor seinen Scherern; und er tat seinen Mund nicht auf.(…) Und wer wird über seine Generation nachsinnen?“[8] (Jes. 53, 7f).
65 Auch vieles Andere wurde durch viele Propheten über das Mysterium von Ostern gepredigt, die Christus ist. Sei ihm Ehre in alle Ewigkeit. Amen.
66 Dieser, der um der Leidenden willen vom Himmel auf die Erden herniedergestiegen war, sich ihn dank dem Schoß der Jungfrau angezogen[9] hatte, woraus ER wie ein Mensch herausgegangen war, nahm das Leiden der Leidenden durch den zum Leid fähigen Leib auf und zerstörte das Leiden des Leibes und tötete mittels des Geistes, der nicht sterben konnte, den menschenmordenden Tod.
67 Denn ER, wie ein geführtes Lamm und wie ein zu schlachtendes Schaf, hat uns von der Fron der Welt wie vom ägyptischen Lande erlöst und uns von der Versklavung durch den Teufel befreit, und unsere Seelen durch seinen Geist und unsere Körperglieder durch sein Blut besiegelt.
68 Dieser ist derjenige, der die Schande des Todes vernichtet und den Teufel betrübt zurückgelassen hat, so wie Moses den Pharao. Dieser ist derjenige, der die Gottlosigkeit niedergeschlagen und die Ungerechtigkeit kinderlos gemacht hat, wie Moses Ägypten. Dieser ist derjenige, der uns aus der Versklavung in die Freiheit, aus der Dunkelheit ins Licht, aus dem Tode ins Leben, aus der Tyrannei ins ewige Reich geführt und uns zur neuen Priesterschaft und zum auserwählten und ewigen Volk gemacht hat.
69 Dieser ist das Ostern unserer Errettung. Dieser ist derjenige, der in vielem viel gelitten hat. Dieser ist der in Abel Ermordete, der in Isaak Gewanderte, der in Josef Verkaufte, der in Moses Verlassene, der im Lamm Geschlachtete, der in David Verfolgte, der in den Propheten Entehrte.
70 Dieser ist derjenige, der sein Fleisch von der Jungfrau genommen hat, der in der Erde Begrabene, der von den Toten Wiederbelebte, der auf die Himmelshöhen Emporgebrachte.
71 Dieser ist das stille Lamm. Dieser ist das Lamm, das ermordet wird. Dieser ist derjenige, der von Maria, dem schönsten Schaf, geboren ist. Dieser ist der aus der Herde Herausgenommene, der zum Schlachten Geführte, der am Abend Geopferte, der in der Nacht Begrabene, der am Baum nicht Niedergebrochene, der in der Erde nicht Verweste, der aus den Toden Auferstandene und derjenige, der den Menschen aus dem irdischen Sarg wiederbelebt.
72 ER wird ermordet. Und wo wird ER ermordet? In der Mitte von Jerusalem. Für was? Dafür, dass ER ihre Lahmen geheilt, ihre Leprösen bereinigt, ihre Blinden zum Lichte gebracht und ihre Toten wieder belebt habe. Dafür hat er gelitten. Darüber ist im Gesetz und von den Propheten geschrieben: „Sie vergelten mir Böses für Gutes; vereinsamt ist meine Seele“ (Ps. 34, 12). „Sie haben das Arges gegen mich gesinnt und gesagt: Lass uns den Gerechten fesseln, denn er uns stört“ (Jes. 3, 9[10]).
73 O Israel, wozu hast du diese neue Ungerechtigkeit getan? Du hast denjenigen entehrt, der dir die Ehre erwies. Du hast denjenigen verleugnet, der dich berühmt machte. Du hast denjenigen abgelehnt, der sich zu dir bekannte. Du hast demjenigen abgeschworen, der dir predigte. Du hast denjenigen ermordet, der dir das Leben gab. Was hast du getan, o Israel? Du hast denjenigen ermordet, der dir das Leben gab.
74 Steht es dir nicht geschrieben: „Vergieße nicht das Blut eines Unschuldigen, um nicht durch einen grausamen Tod zu sterben“? „Und ich“, sagt Israel, „habe den HERRN ermordet“. Warum? „Weil er leiden sollte!“ Du betrügst dich, o Israel, indem du über das Opfer des HERRN so philosophierst,
75 ER sollte leiden, aber nicht an dir. ER sollte verleugnet werden, aber nicht durch dich. ER sollte verurteilt werden, aber nicht von dir. ER sollte aufgehängt werden, aber nicht durch deine Hand.
76 Hier sind die Worte, mit denen du, o Israel, Gott anrufen solltest: „O Gebieter! Auch wenn dein Sohn leiden muss und dies dein Willen ist - möge ER leiden, aber nicht an mir, möge ER an anderen Völkern leiden, möge ER von Unbeschnittenen verurteilt werden, möge er durch die Hand eines Tyrannen angenagelt werden, aber nicht durch meine“.
77 Aber du, o Israel, hast nicht mit solchen Worten zu Gott gefleht, du hast dem Gebieter das Opfer der Reinigung nicht dargebracht, und seine Taten haben dich zum Nachdenken gebracht.
78 Nicht einmal durch den gelähmten Arm bist du beschämt worden, der dem Körper wiedergegeben wurde; nicht einmal durch die Augen der Blinden, die durch die Hand des HERRN geöffnet wurden; nicht durch die gelähmten Körper, die durch seine Stimme wiederhergestellt wurden; nicht einmal das neueste Zeichen hat dich beschämt, als der Tote, der schon von vor vier Tagen gestorben war, sich aus dem Sarg wieder emporhob. Aber du hast all das nicht sehen wollen und zur Schlachtung des HERRN am Abend die scharfen Nägel und die vorsätzlich falschen Zeugenaussagen vorbereitet,
79 die Netze und die Wunden, das Essig und die Galle, das Schwert und die Wehmut, wie für einen Räuber oder einen Mörder. Denn du hast seinem Körper die Wunden zugefügt und die Dornen auf seinen Kopf gesetzt und seine gütigen Hände gefesselt, die dich aus der Erde erschufen, und seinen gütigen Lippen, die dich mit Leben ernährten, die Galle gegeben, und deinen HERRN auf diesem größten Fest ermordet.
80 Und du hast dich vergnügt, während ER gehungert hat; du hast Wein getrunken und Brot gegessen, während ER Essig und Galle gekostet hat; dein Gesicht war freudig, während ER sich gegrämt hat; du hast gelacht, während ER getrauert hat; du hast gesungen, während ER verurteilt worden ist; du hast befohlen, während ER ans Kreuz geschlagen worden ist; du hast getanzt, während ER begraben worden ist; und du hast auf dem weichen Bett gelegen, während ER in der Grube und im Sarg gelegen hat.
81 О gottloses Israel, warum hast du diese neue Ungerechtigkeit getan und deinem HERRN dies neue Leiden zugefügt - deinem Gebieter, der dich gebildet und erschaffen, dir die Ehre erwiesen und Israel[11] genannt hatte?
82 Du hast dich aber nicht als Israel erwiesen, da Du Gott nicht erkannt hast, den HERRN nicht erkannt hast, nicht verstanden hast, o Israel, dass er der Erstgeborene Gottes ist, der vor der Morgenröte Geborene, der das Licht erschaffen, den Tag erleuchtet und die Finsternis abgetrennt, der die erste Grenze festgelegt, die Erde aufgehängt, die Tiefe gelöscht, die Ausdehnung ausgebreitet, das Universum angerichtet hatte,
83 der die himmlischen Sterne errichtet, die Gestirne eingeschaltet, die Engel am Himmel erschaffen, dort die Herrschaften errichtet, und den Menschen auf Erden erschaffen hatte. Dieser war derjenige, der dich auserwählte, der dich von Adam zu Noah, von Noah zu Abraham, von Abraham bis Isaak, Jakobus und den zwölf Patriarchen führte.
84 Dieser war derjenige, der dich nach Ägypten hinbrachte und der dich dort erhielt und ernährte. Dieser war derjenige, der vor dir durchs Feuer ging und dich mit der Wolke bedeckte und das Rote Meer zerteilte und dich hindurchbrachte und deine Feinde zerstreute.
85 Dieser ist derjenige, der dir das Manna vom Himmel gab, dich aus einem Felsen tränkte, dir das Gesetz in Horeb gab, dir die Erde zum Erbe gab, dir die Propheten sandte und die Könige für dich errichtete.
86 Dieser ist derjenige, der zu dir gekommen ist, deine Leidenden geheilt und deine Toten wieder belebt hat. Dieser ist derjenige, den du herabgewürdigt hast. Dieser ist derjenige, den du verleumdet hast. Dieser ist derjenige, den du getötet hast. Dieser ist derjenige, den du beraubt hast, indem du Silberlinge für seinen Kopf gefordert hast.
87 Undankbares Israel, komme und lasse dich durch mich wegen deiner Undankbarkeit! Wie hoch schätztest du seine Führung, die dich leitete? Wie hoch schätztest du die Auserwählung deiner Väter? Wie hoch schätztest du die Ankunft in Ägypten und dass du dort durch den gutherzigen Josef ernährt wurdest?
88 Wie hoch schätztest du die zehn Plagen? Wie hoch schätztest du die Feuersäule nachtsüber und die Wolkensäule tagsüber, und den Zug durch das Schilfmeer? Wie hoch schätztest du die Herabsendung des Mannas, die Gabe des Wassers aus einem Felsen, die Festlegung des Gesetzes in Horeb, die Versprechung des Landes zum Erbe und seine Gaben?
89 Wie hoch schätztest du die Leidenden, die ER, während ER mit dir zusammen war, geheilt hatte? Schätze mir einmal den lahmen Arm, den ER mit dem Körper wiedervereint hat.
90 Schätze mir einmal die Blindgeborenen, die ER durch seine Stimme zum Lichte führte. Schätze mir mal die daniederliegenden Toten, die ER nach drei oder vier Tagen aus den Särgen wieder belebte. Seine Gaben sind unschätzbar. Und du, ohne sie zu schätzen, vergaltest IHM mit der Undankbarkeit, vergaltest IHM Böses für Gutes und die Wehmut für die Gnade, und den Tod für das Leben, wofür du hättest eben sterben sollen.
91 Denn wenn der König eines Volkes durch Feinde entführt ist, beginnt wegen ihm ein Krieg; wegen ihm wird die Stadtmauer zerstört und die Stadt geplündert; wegen ihm wird Lösegeld angeboten, wegen ihm werden Boten gesandt, um ihn zu befreien - um ihn entweder lebendig zurückzuführen oder ihn tot zu begraben.
92 Du dagegen sprachest ein Urteil gegen deinen HERRN, den die Völker verehrten und über den sich die Unbeschnittenen wunderten; den die Heiden priesen und wegen dem sogar Pilatus seine Hände wusch; IHN ermordetest du auf diesem größten Fest.
93 Daher ist für dich das Fest der ungesäuerten Brote bitter, so wie es dir geschrieben steht: „mit bitteren Kräutern sollen sie es [ungesäuertes Brot] essen“ (Ex. 12, 8). Bitter sind dir die Nägel, die du scharf machtest; bitter ist dir die Zunge, die du verfeinertest; bitter sind dir die falschen Zeugen, die du anriefst; bitter sind dir die Netze, die du vorbereitetest; bitter sind dir die Wunder, die du leugnetest; bitter ist dir Judas, dem du das Geld gabst; bitter ist dir Kaiphas, dem du glaubtest; bitter ist dir die Galle, die du anfertigtest; bitter ist dir der Essig, den du machtest; bitter sind dir die Dornen, die du pflücktest; bitter sind dir die Hände, die du mit Blut beflecktest. Du ermordetest deinen HERRN inmitten von Israel.
94 Hört zu, alle Völkerfamilien und schaut her: Ein neuer Mord geschah in Jerusalem - in der Stadt des Gesetzes, in der Stadt der Juden, in der Stadt der Propheten, in der Stadt, die als gerecht galt. Und WER wurde ermordet? Und wer ist der Mörder? Ich schäme mich, es zu sagen, aber ich muss es sagen. Denn wenn der Mord in der Nacht geschehen oder ER in einem verödeten Ort geschlachtet worden, wäre es leicht zu schweigen. Nun geschah der ungerechte Mord des Gerechten inmitten eines breiten Platzes, inmitten der Stadt und vor den Augen aller.
95 Und so wurde ER am Baum[12] emporgebracht, und der Schild errichtet, der den Ermordeten bezeichnete. Wer war ER? Es ist hart, es zu sagen, aber noch härter ist es, es nicht zu sagen. Also hört zu und erschauert vor demjenigen, vor dem die ganze Erde erschauert.
96 Derjenige, der die Erde aufgehängt hatte, ist aufgehängt. Derjenige, der den Himmel ausgebreitet hatte, ist ausgebreitet. Derjenige, der alles festgemacht hatte, ist am Baum festgemacht. Der Gebieter ist herabgewürdigt. Gott ist ermordet. Der König Israels ist durch die Hand Israels genommen.
97 O neuer Mord, o neue Ungerechtigkeit! Der Gebieter ändert sein Aussehen: sein Körper wird entblößt und wird nicht mal mit einem Kleid gewürdigt, das ER bräuchte, um nicht nackt gesehen zu werden. Daher drehen die Gestirne ab und der Tag verfinstert sich, nicht um den Entblößten am Baum[13] zu verdunkeln, sondern die Augen dieser Menschen.
98 Denn während das Volk nicht erschauerte, begann die Erde zu erschauern. Während das Volk keine Angst hatte, bekam der Himmel Angst. Während das Volk nicht von Mitleid zerrissen wurde, wurde der Engel zerrissen. Während das Volk nicht weinte, donnerte der HERR vom Himmel, und der All-Höchste gab seine Stimme ab.
99 Daher, o Israel, erschauertest du nicht vor dem HERRN, hattest vor dem HERRN keine Angst, begannst nicht, vor Sehnsucht nach Gott zu heulen; du brachst nicht in Tränen aus über deine Erstgeborenen, du grämtest dich nicht über den aufgehängten HERRN, du wurdest nicht vom Mitleid über die von dir Ermordeten zerrissen. Du verließest den HERRN - und befindest dich nicht unter seiner Macht. Du hast den HERRN ermordet - und du bist niedergeschlagen. Und du liegst tot,
100 und ER ist von den Toten auferstanden und wurde höher als der Himmel emporgehoben. Der HERR, der sich den Menschen angezogen und um der Leidenen willen gelitten hat, der wegen der Gebundenen gefesselt und wegen der zum Tode Verurteilten gerichtet und wegen der Beerdigten begraben worden ist,
101 ER ist von den Toten auferstanden und rief: „Wer ist es, der mit mir streitet? Stelle dich mir einmal gegenüber. Ich habe den Verurteilten entfesselt. Ich habe den Toten wiederbelebt. Ich habe den Begrabenen erweckt.
102 Wo ist derjenige, der mir antwortet? Ich“, sagte Christus, „ich bin derjenige, der den Tod zerstört und den Feind besiegt und die Hölle niedergeschlagen und den Starken gefesselt und den Menschen auf die Himmelshöhen emporgebracht habe. Ich“, sagte ER, „bin Christus“.
103 „Also kommt ihr, alle Familien der Menschen, die mit Sünden befleckt sind, und ihr werdet die Vergebung eurer Sünden erlangen. Ich bin eure Vergebung. Ich bin das Osterfest der Rettung und des Heils. Ich bin das für euch geschlachtete Lamm. Ich bin eure Erlösung. Ich bin euer Leben. Ich bin eure Auerstehung. Ich bin euer Licht. Ich bin eure Rettung und euer Heil. Ich bin euer König. Ich werde euch auf die Himmelshöhen emporbringen. Ich werde Euch den urewigen Vater zeigen, Ich werde Euch mit meiner Hand wiederherstellen“.
104 Dieser ist derjenige, der den Himmel und die Erde erschuf und am Anfang den Menschen bildete, der durch das Gesetz und die Propheten predigte, der sein Fleisch von der Jungfrau nahm, der am Baum aufgehängt, in der Erde begraben und auf die Himmelshöhen emporgebracht worden ist, der rechts vom Vater sitzt, der die Macht hat, alle zu richten und zu heilen, durch den der Vater alles vom Beginn an bis in alle Ewigkeit schuf.
105 Dieser ist Alpha und Omega. Dieser ist der Anfang und das Ende - der unerklärbare Anfang und das unbegreifbare Ende. Dieser ist Christus. Dieser ist der König. Dieser ist Jesus. Dieser ist der Heerführer. Dieser ist der von den Toten Auferstandene. Dieser ist der rechts vom Vater Sitzende. ER trägt den Vater und wird durch den Vater getragen. IHM seien Ehre und Macht in alle Ewigkeit. Amen.
Friede sei mit demjenigen, der das schrieb, und denjenigen, die dies lesen, und die Gott in der Einfachheit ihrer Herzen liebt!
[1] Auf Griechisch (Amtssprache der oströmischen = griechisch-orthodoxen Kirche) und auf Latein (Amtssprache der weströmischen = römisch-katholischen Kirche) wurde sowohl das jüdische Pessach als auch Ostern mit dem Wort „Pascha“ bezeichnet. Viele Sprachen haben diesen Wortstamm bewahrt (neugriech.:Πάσχα, it.: Pasqua, sp.: Pascua, franz.: Pâques) bzw. übernommen (holl.: Pasen, schwed.: Påsk, alban.: Pashkët, türk.: Paskalya, kisuaheli: Pasaka usw. (Anm.d.Ü.)
[7] In russischer Übersetzung: „Und ich war wie ein argloses Lamm, das zum Schlachten geführt wird. Sie planten das Böse gegen mich und sagten: Lasst uns ihm den Baum als Essen geben und ihn aus dem Land der Lebendigen ausrotten, dass man sich nicht mehr an seinen Namen erinnert!“ (Jer. 11, 19). (Anm.d.Ü.)
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Griechisch
Movtchaniouk, Alexandra Olessia